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Die politische Ökonomie von HDTV

Die Diskussion um hochauflösendes Fernsehen (HDTV) ist derzeit wieder en vogue, insbesondere unter Computerfreaks und in Computerzeitschriften. Es wird so getan, als stehe der Durchbruch dieser Technologie vor der Tür, aber die deutschen  Rundfunkanstalten verschliefen die Entwicklung.

In der Tat gibt es weltweit Tendenzen hin zum hochauflösenden Fernsehen. In Japan wird schon seit Jahren gesendet und in den USA ist mit der  Einführung des digitalen Fernsehens die Pflicht der Sender verbunden, ihre Bilder auch in HDTV (amerikanischer Standard) auszustrahlen. Schließlich geht die Entwicklung von Flachbildschirmen, die aus dem Computerbereich in die Wohnstuben drängen auch in Richtung auf ein besseres Bild, obwohl man zur Kenntnis nehmen  muß, dass die heute üblichen Computermonitore noch immer nicht die Zeilenzahlen der vorgesehenen HDTV-Bilder erreichen.

Ich vertrete die These, dass der Durchbruch des hochauflösenden Fernsehens von der Seite der DVDs bzw. ihrer Nachfolgetechnologien kommen werden, nicht von Seiten der Fernsehveranstalter. Es gibt zahlreiche Gründe - insbesondere die Produktionskosten, die mit HDTV verbunden sind, die es für die Fernsehsender als unattraktiv erscheinen läßt, ganze Programmschienen mit Superbildern zu bestücken. Es  werden noch sehr viele Jahre vergehen, bis es in Europa reguläre HDTV-Programme geben wird.

Derartige Überlegungen sind schon gegen Ende der 80er Jahre von Klaus Simmering und auch Anfang der 90er Jahre von Alexander Felsenberg (bis vor Kurzem noch  Geschäftsführer des Deutschen Multimediaverbandes dmmv) im Rahmen ihrer Diplom-, bzw. Magisterarbeiten erörtert worden.

Ich habe meinerseits damals eine Arbeit über die Förderstrategien und die wirtschaftlichen Implikationen des hochauflösenden Fernsehens unter dem Titel “Die politische Ökonomie von HDTV” geschrieben. Diese Arbeit ist hier als pdf-Datei (1022 kb) abrufbar.

siehe auch: Gespräch mit Jürgen Bischoff und dem Chefingenieur des Hessischen Rundfunks, Jörg-Peter Jost auf hr 2 und hr-info vom 3. 5. und 8. 5. 05) (Näheres siehe Audios)

Jürgen Bischoff